Gabriele Ahrens geb. Ruta sammelte vom 1. November 1997 bis zum 1. Mai 1998 zusammen mit ihrem damaligen Mann Prof. Carsten Ahrens nicht nur mehr als 500 000 Unterschriften für ein Volksbegehren gegen die geplante Rechtschreibreform in Niedersachsen, sondern auch 300 einschlägige Zitate, die im Herbst 1998 im Leibniz Verlag in St. Goar in einer kleinen Broschüre mit einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt wurden. Wenn man sie liest, bekommt man einen Eindruck davon, mit welcher Intensität und mit welchem Ernst sich damals sehr viele Bürgerinnen und Bürger gegen die staatlich diktierten Schreibveränderungen gewehrt haben und wie die Kultusminister, unterstützt von den Bundesverfassungsrichtern, die „Neuregelung“ durchgesetzt haben.
Inzwischen haben zwei frühere Kultusminister die Rechtschreibreform als Irrtum eingestanden und gesagt:
„Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen dürfen.“ (Hans Zehetmair, ehemaliger bayerischer Kultusminister, Bayerische Staatszeitung, 11.7.2003)
„Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ (Johanna Wanka, langjährige Wissenschaftsministerin in Brandenburg und heute Bildungsministerin in Berlin, Der Spiegel, 2.1.2006)
Hier nun die 300 Zitate zur Rechtschreibreform aus den Jahren 1824 bis 1998. In den Einsendungen zu unserem Schreibwettbewerb zum Frankfurter Orthographie-Preis werden sich bestimmt weitere Formulierungen finden, die es verdienen, in einem Buch über die Rechtschreibreform zitiert zu werden!