Donnerstag, 1. September 2016: Letzter Einsendetermin
Donnerstag, 6. Oktober 2016: Veröffentlichung einer „Longlist“
mit 30 ausgewählten Beiträgen auf dieser Webseite
Mittwoch, 19. Oktober 2016, 15.00 – 16.00 Uhr, Konferenzraum Concorde, Halle 4.C
20 Jahre Rechtschreibreform – Bilanz und Ausblick
Mario Adorf, Gabriele Ahrens, Friedrich Denk, Matthias Dräger, Friedrich Forssman, Hans-Joachim Gelberg, Josef Kraus, Hans Kruppa, Prof. Roland Reuß, Gerhard Ruiss, Arnold Stadler
» Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war.«
Was Johanna Wanka (2005 Präsidentin der Kultusministerkonferenz, heute Bundesbildungsministerin) 2006 zugegeben hat, ist heute unübersehbar: Die Verunsicherung der Schreibenden ist groß, die Schüler machen mehr Fehler, die Einheitsorthographie ist verloren. Frühe Kritiker der RSR wie Gabriele Ahrens, Friedrich Denk und Matthias Dräger, der Verleger Hans-Joachim Gelberg, der Typograf Friedrich Forssman, der Pädagoge Josef Kraus, Prof. Roland Reuß und die Autoren Mario Adorf, Hans Kruppa, Gerhard Ruiss und Arnold Stadler berichten über ihre Erfahrungen und plädieren mit vielen anderen in einer Frankfurter Erklärung für die »Wiedergewinnung einer einheitlichen Rechtschreibung«. Auch wird eine Anthologie zur Rechtschreibreform vorgestellt: mit den 30 besten Beiträgen zum Frankfurter Orthographie-Preis, einem Aufsatz von Hans Krieger und einem Märchen von Mario Adorf: Als das Lesen verboten wurde.
Donnerstag, 20.10., 13.00 - 14.00 Uhr, Lesezelt
Verleihung der mit 22.100 € dotierten Frankfurter Orthographie-Preise und fünffache Dichterlesung
Mario Adorf, Josef Kraus und Roland Reuß überreichen die Preise (1. Preis: 7000 €, 2. Preis: 4000 €, drei 3. Preise, je 3000 €) an fünf Autorinnen und Autoren sowie drei Preise (700 €) an Schüler
Vom 1. Juli, dem 20. Jahrestag der Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung, bis zum 1. September beteiligten sich 251 Freundinnen und Freunde der deutschen Sprache an einem Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform (vgl. www.rechtschreibreform.de). Unter den 30 besten Beiträgen (am 6. Oktober auf der Webseite publiziert) wählte die Jury – Mario Adorf, Elfriede Jelinek, Josef Kraus, Prof. Roland Reuß und Gisela Widmer – die Preisträger aus. Die fünf Preisträgerinnen und Preisträger lesen die prämierten Texte vor und, wenn möglich, noch etwas aus einem ihrer teils in klassischer, teils in reformierter Schreibung gedruckten Bücher. Am Ende signieren alle ihre Bücher; Elfriede Jelinek (die an diesem Tag ihren 70. Geburtstag feiert) und Gisela Widmer (die in England unterwegs ist) haben schon vorher Exlibris signiert. Denn die Rechtschreibung soll uns nicht vom Lesen abhalten, bei dem man übrigens ganz nebenbei auch das Rechtschreiben lernt. Schlimm genug, daß bzw. dass die Rechtschreibung früher manche vom Schreiben abgehalten hat, zum Beispiel Mario Adorfs Mutter:
»Sie litt darunter, daß sie weder die deutsche noch die italienische Orthographie fehlerlos beherrschte, und scheute sich ihr Leben lang, Briefe zu schreiben, aus Angst, Schreibfehler zu machen.« (Mario Adorf, Mit einer Nadel bloß. Über meine Mutter, Köln 2005, S. 17f.)
Außerdem auf der Buchmesse:
Freitag, 21.10., 16.00 – 17.00 Uhr, Kids Stage, Halle 3.0 K 139
Friedrich Denk mit Zoé, 11 Jahre, und Olivia, 8: Warum Lesen die klügste Freizeitbeschäftigung ist, bei der man nebenbei auch das Rechtschreiben lernt
»Das Lesen nährt den Geist.« (Seneca)
Wieviel mehr Mädchen als Jungen machen Abitur in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz? In Deutschland sind es 20 %, in Österreich 34 % , in der Schweiz 40 % mehr Mädchen. Warum ist das so? Weil die Mädchen mehr lesen, deshalb besser lesen können und deshalb mehr lernen. Wir wissen das seit der PISA-Studie von 2001: Weltweit lesen die Mädchen mehr als die Jungen, und: »Gute Leistungen bei der Lesekompetenz bilden die Grundlage guter Ergebnisse in anderen Fächern«. Warum aber wird man in der Schule besser, je mehr man in der Freizeit liest und je besser man lesen kann? Friedrich Denk, Deutschlehrer in München, in London und im oberbayerischen Weilheim, Gründer der Leseprojekte Weilheimer Hefte zur Literatur, Londoner Lesehefte und Lesebogen und Autor des Buchs Wer liest, kommt weiter (Gütersloh 2013), richtet seine Antwort vor allem an Kinder und Jugendliche, an Eltern und Lehrer. Mit Zoé und Olivia spricht er über ihre Leseerfahrungen und über drei Bücher: Michael Endes Momo, Cornelia Funkes Tintenherz und Hans Kruppas Bilderbuch Von den Tieren des Waldes, die wissen wollten, wer der Glücklichste ist (Freiburg i. Br. 2016).
Samstag, 22.10., 13.00 – 14.00 Uhr, Forum Bildung, Halle 4.2 C 96
Die Rechtschreibreform in Verlagen, Zeitungen, Schulen und Hochschulen
Matthias Dräger, Stefan Weidle, N.N, Friedrich Forssman, Dr. Uwe Grund, Christoph Susewind, Friedrich Denk, Dr. Kurt Reumann, Prof. Roland Reuß, Prof. Rudolf Wachter (SOK) Die Verleger Matthias Dräger und Stefan Weidle, die bei der klassischen Schreibung geblieben sind, der Verleger N.N., der Bücher in der »neuen« Schreibung druckt, und der Typograf Friedrich Forssman berichten von ihren Erfahrungen. Dr. Uwe Grund, Verfasser des aufsehenerregenden Buchs Orthographische Regelwerke im Praxistest. Schulische Rechtschreibleistungen vor und nach der Rechtschreibreform, 2016, resümiert seine wenig erfreulichen Forschungsergebnisse. F. Denk, Deutschlehrer und Autor, und Christoph Susewind, Deutschlehrer und Leiter des Thomas-Morus-Gymnasiums in Daun in der Eifel, diskutieren über mögliche Auswege. Dr. Kurt Reumann, bei der F.A.Z. lange Jahre Redakteur für Schulen und Hochschulen und Jugend schreibt, kennt die Problematik. Prof. Roland Reuß, Heidelberg, beobachtet die Entwicklung an der Universität, Prof. Rudolf Wachter, Universität Basel, erklärt die Ziele der Schweizer Orthographischen Konferenz SOK, deren Kopräsident er ist. Gemeinsames Ziel ist die Wiedergewinnung einer stabilen und einheitlichen Orthographie.
Sonntag, 23.10., 14.00 – 15.00 Uhr,Forum Bildung, Halle 4.2 C 96
Friedrich Denk: Lies – und werde reich! Was wir von Bill Gates, Mark Zuckerberg, Warren Buffet und Steve Jobs lernen können
Wie viele Bücher lesen Bill Gates, Mark Zuckerberg und Warren Buffet pro Woche? Was antwortete Steve Jobs auf die Frage, was seine Kinder vom iPad hielten? Was können wir von ihnen lernen? Warum bereichert uns das Lesen von Büchern und Zeitungen immer und immer wieder? Schließlich: Warum lesen die Jungen seit 1985 weniger als die Mädchen? Friedrich Denk, Deutschlehrer und Autor des Buchs Wer liest, kommt weiter (Gütersloh 2013), hat mehr als 60 Vorträge über diese Fragen gehalten, vor allem in Schulen. Die Antwort ist einfacher, als man denkt, sie zu beherzigen jedoch schwer.
Der Arbeitskreis Lesen und Rechtschreiben heute, Auf der Schanz 2, 56329 St. Goar, www.rechtschreibreform.de, E-Mail: rechtschreiben@gmx.de, dankt den Mitarbeiterinnen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für die freundliche, geduldige und effektive Unterstützung bei der Vorbereitung der fünf Veranstaltungen ganz herzlich.
Nach der Buchmesse:
Zwischen dem Tag der Bibliotheken (24. Oktober) und dem Vorlesetag (dieses Jahr am 18. November) werden möglichst alle Wettbewerbsbeiträge auf dieser Webseite publiziert.